Gold & die Woche der Notenbanken der Majors

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Niall Delventhal
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Gold & die Woche der Notenbanken der Majors

Beitrag von Niall Delventhal »

Es ist die Woche der Notenbanken. Die Leitzinsentscheidung der Reserval Bank of Australia (RBA) ist bereits durch. Die RBA beließ den Leitzins bei 3,00%. Das chinesische Wirtschaftswachstum stabilisiere sichso die Argumentation der RBA. China gilt als der wichtigste Abnehmer australischer Produkte (bzw. Rohstoffe). Die letzte Leitzinsänderung nahm die RBA im Dezember vor, als sie um 25 Basispunkte den Leitzins auf 3,0% senkte.
Es folgt am Mittwoch die Bank of Canada um 16:00 Uhr (Aktueller Leitzins von 1,0%). Spannend erwartet wird auch die Sitzung der Bank of Japan. Der neue Chef der Notenbank Haruhiko Kuroda gilt es als starker Befürworter einer expansiven Geldpolitik und damit aus Sicht der Regierungsspitze um Shinzo Abe. In seiner Amtszeit werden die Notenpressen des Yens schneller laufen, so die breite Meinung. Den politischen Segen, um die Notenbank auf einen noch expansiveren Pfad zu führen hat Kuroda. Wurde er nicht aus diesem Grund als neue Spitze der Zentralbank ernannt? Der USD/JPY konsolidiert derweil auf hohem Niveau um 93¥. Während die Rufe eines Reversals größer werden, ist aus meiner Sicht weitere Yen-Schwäche nicht auszuschließen, sollte Kuroda bereits in der ersten Zinssitzung hart durchgreifen. In der Nacht zu Donnerstag wird die Bekanntgabe der BoJ erfolgen. Am Donnerstag stehen die europäischen Kandidaten die Bank of England (13:00 Uhr) und die Europäische Zentralbank (13:45) an. Werden sich die Banken kontraktive oder expansive Maßnahmen befürwortend zeigen? Während die Federal Reserve zuletzt die positiven Entwicklungszeichen der US-Wirtschaft hervorhob, äußerten sich die beiden europäischen Zentralbanken kritisch gegenüber potenziellen Wirtschaftsgefahren ihrer Einflussgebiete.
Der Ton der Banken driftete im Vergleich zur amerikanischen Fed förmlich im letzten Monat auseinander und stärkte den USD gegenüber dem GBP und EUR.
Neben den Zinssitzungen wird diese Woche auch der Freitag wichtige Schlüsse auf eine mögliche Haltung einer Zentralbank, der Fed, ermöglichen. Die Beschäftigungskennzahlen der USA stellen wichtige Konjunkturparameter dar, auf die sich die Fed bezieht. Wenn die Fed den Ausstieg aus den aktuell bestehenden Anleihenaufkäufen und der Hypothekenpapiere umsetzen will, dann müssen auch die Wirtschaftskennzahlen stimmen. Negative Daten könnten auf eine Verzögerung dieses Vorhabens deuten.

Warum ist diese Woche für Gold wichtig?
Gold gilt auch, auch wenn man es in volatilen Zeiten als Ausstehender der Märkte, nicht glauben mag als „sicherer Hafen“ und als Alternative zum US-Dollar. Der Inflationshegde Gold kann in Zeiten von einer expansiv auftretenden Zentralbanken sehr gefragt sein, auch in Zeiten von Unsicherheit. Die Geldspritzen der Zentralbanken führen zu einer erhöhten Geldmenge, aufgrund der verstärkt angeworfenen Notenpressen. Die Gefahr Inflationsrisiken ausgesetzt zu sein, steigt als Investor der betroffenen Währung. Sichere Häfen sind rarer geworden. Der Schweizer Franken ist seit demIntervenieren der Schweizerischen Nationalbank nicht mehr die gewohnte Anlaufstelle von Investoren und auf den Yen und die politisch gewollte Schwächung sind wir bereits eingegangen. Aus den einst 3 typischen „sicheren Häfen“ der Währungsmärkte sticht nur noch der US-Dollar heraus. Am Status der Edelmetalle Gold und Silber hat sich nichts getan. Nicht jede Notenbank Entscheidung hat Auswirkungen auf den Goldkurs. Ziehen wir wieder den Yen heran. Seit Dezember tritt sie expansiver auf und es scheint als ob sich der Ton über Wochen verschärfte. Gold hatte sein Hoch jedoch Anfang Oktober gesehen. Globale Kräfte wie, die der beiden Wirtschaftsmotoren der Welt China und der USA, und ihre Geldpolitik. Die Eurozone und die EZB sollten hierbei auch nicht vernachlässigt werden. Zumindest den Freitag stelle ich mir im Gold volatil vorher, vielleicht sogar interessanter als die Entscheidung der EZB. Die NFPs werden am Freitag live abgedeckt unter: http://www.dailyfx.com/deutsch/wirtscha ... ve_trading (ab: 14:15 Uhr)

Schwache NFPs könnten Druck von dem Goldkurs nehmen, so könnte die Fed vom Plan abweichen, die QE Maßnahmen zeitlich zu beenden und Gold als die Alternative zum US-Dollar wirken lassen. Das spiegelt gerade eine fundamentale Last wider die der Goldkurs gerade zu tragen hat, der Plan der Fed QE enden zu lassen.
Neben den NFPs sollte die EZB Entscheidung (Do, 13:45 Uhr) Impulse liefern.
Gold noch unter Druck
Der Kurs konsolidiert unter der 1.600 und steht aktuell bei 1.583. Diese Woche könnte hinsichtlich volatiler ausfallen. Mögliche Unterstützung findet der Kurs bei 1.565 und 1.557. Widerstand könnte der Kurs bei 1.600 und 1.620 finden.

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4 Stunden-Chart

Sie interessieren sich für Gold? Dann empfehle ich Ihnen meine eine gestrige COT Gold Sentiment-Betrachtung:
Gold: Großspekulanten fragen wieder Long-Positionen nach. Nicht nur das Sentiment der Small Speculators zeigt sich aktuell im Gold interessant:
Diesen wöchentlichen Index habe ich besonders für eine Long-Positionierung im Auge. Der Index notiert bei 8 und damit im Extremwerte-Bereich. Ein folgender Bruch der 20er Marke aus dem Extremwertebereich geniert ein Long-Signal.

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